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Neue Nationallizenz: Publishers Weekly Digital Archive - Lib AAC
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Neue Nationallizenz: Publishers Weekly Digital Archive

Publishers Weekly Cover vom 4. Februar 1950, vom 20. April 2020 und vom 11. August 1951.

This is a version of the article that appeared on the FID BBI Blog on June 9, 2022.

Seit diesem Sommer steht den Freunden und Freundinnen der Buch- und Bibliothekswissenschaft in Deutschland eine Schatztruhe offen: Bis dato waren die mittlerweile 150 Jahrgänge des US-amerikanischen Branchenjournals Publishers Weekly den Forschenden in Deutschland weder in Print noch elektronisch vollständig zugänglich. Nun konnten der FID BBI und der FID Anglo-American Culture für das Publishers Weekly Digital Archive eine Nationallizenz erwirken. Wir freuen uns über die erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden FID und über die Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft!

Publisher's Weekly

Publishers Weekly ist ein amerikanisches Gegenstück zum Deutschen Börsenblatt oder zum Buchreport. Es handelt sich um eine Fachzeitschrift für Buchverlage, Buchhändler, Bibliothekare und Literaturagenten. Die wöchentlich erscheinende Zeitschrift wird seit 1872 herausgegeben und hat ihren Schwerpunkt auf Kurzrezensionen von Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt. Darüber hinaus enthält sie Artikel zu buchmarktrelevanten Themen, seit 1912 auch Bestsellerlisten. Alle Ausgaben können via OCR im Volltext durchsucht werden, die Transkription kann auf jeder Seite aufgerufen und kopiert werden, dazu können Nutzende eigene Tags vergeben.

Zugriff erhalten

Der Zugang muss durch die Bibliothek, über deren Netz Sie darauf zugreifen möchten, freigeschaltet werden. Ob das schon geschehen ist, können Sie über das Datenbank-Infosystem (DBIS) in Erfahrung bringen. Wenn Ihre Heimatbibliothek in der Liste der „Bibliotheken mit Bestandsnachweis“ nicht auftaucht, kontaktieren Sie bitte die Kolleg*innen vor Ort. Andernfalls können Sie auch eine Einzelnutzerlizenz bei Nationallizenzen.de beantragen.

Eintrag des Publishers Weekly Digital Archives im Datenbank-Infosystem (DBIS)

Potenziale für die Forschung

Seit der Gründung von Publishers Weekly erlebte der US-amerikanische Buchmarkt zahlreiche technische, wirtschaftliche und politische Wandlungsprozesse. Neue Akteure kamen und wurden wieder abgelöst. Die zahlreichen Fachartikel bezeugen diese Konjunkturen und die Reaktionen der Fachwelt.

Brancheninterner Austausch

Bevor Branchenvertreter*innen via Emails, Websites und Twitter kommunizierten, wurden die wichtigsten Nachrichten in Magazinen wie Publishers Weekly platziert.

Nachrichten werden unter anderem in der Sparte „Literary and Trade Gossip“ ausgetauscht: Dieser Vermerk erläutert, dass mit Arsen versetztes Papier aufgrund der geringen Dosierung nicht grundsätzlich gefährlich sei, aber bei der Verwendung als Briefumschlag jüngst einige Vergiftungen ausgelöst habe, weil Nutzende das Papier mit der Zunge befeuchtet hatten (1. August 1872, S. 11).

Buchmarktdaten

Bestsellerliste vom 19. Februar 1988 (S. 88)

Publishers Weekly enthält seit 1912 Bestsellerlisten. In den Fachartikeln finden sich zahlreiche weitere Buchmarktdaten und deren zeitgenössische Analysen.

Geschichte der Werbung für Bücher

Die 150 Jahrgänge von Publishers Weekly zeichnen eine exzellente Chronologie der Printwerbung für Bücher und andere Medien. Dieses Material wartet auf Sichtung und Beforschung! (Ausgaben vom 16. November 1907 (S. 1), 06. September 1971 (S. 11), Cover vom 18. August 1951.)

Wie will man in einer Zeitschrift mit hunderten Werbeanzeigen überhaupt noch auffallen? – Die Houghton Mifflin Company wählt ihren eigenen Weg. Anzeige auf dem Cover der Publishers Weekly vom 18. August 1951.

Rezeptionskulturen

Wann wurden Verfasser*innen wie J.K. Rowling und J.R.R. Tolkien von in Publishers Weekly zuerst erwähnt? Geben Sie beliebige Buchtitel und Autorennamen in die Freitextsuche ein und analysieren Sie die Rezeptionskulturen. Die erste Erwähnung von J.K. „Rawlinson“ in Publishers Weekly am 12. Januar 1998 (S. 31). Zwei Wochen später erfolgt die Korrektur: „The author of ‚Harry Potter and the Philosopher’s Stone‘, winner of the 1997 Smarties Book Prize […], is J.K. Rowling.“

Buchhandel und Bibliothekswesen

Bibliotheken und Bibliothekar*innen bilden in der Buchbranche zentrale Akteure und Stakeholder. Dies bezeugt Publishers Weekly mit zahlreichen Artikeln. Die Bibliothek als Partner und Konkurrent: Artikel besprechen die Risiken der Fernleihe (26. Juli 1952, S. 142) und berichten über eine Zusammenarbeit zwischen Kinderbuchverlagen und Bibliothekar*innen (22. Januar 1982, S. 25).

Die Datenbank und ihre Funktionen

Optical Character Recognition

Das Publishers Weekly Digital Archive ist mit OCR versehen und daher vollständig durchsuchbar. Der Volltext hat eine sehr solide Qualität und lässt sich auf jeder Seite gesondert aufrufen und kopieren.

Downloads

Ausgaben und Seiten können heruntergeladen werden. Praktisch: Der Titel jedes Downloads nennt die Ausgabe und die jeweilige Seitenzahl, so dass die Downloads direkt chronologisch sortiert werden und die Quellenangabe nur unter sehr unglücklichen Umständen verloren gehen kann.

Tags

Die einzelnen Ausgaben verfügen über keine Strukturdaten. Einzelne Artikel und Anzeigen können also nicht gesondert aufgerufen werden. Nutzende haben jedoch die Möglichkeit, Tags zu vergeben, die in einem zentralen Register gespeichert werden. Je mehr Tags Sie und Ihre Kolleg*innen vergeben, desto leichter wird es zukünftig sein, sich in Publishers Weekly zu orientieren.

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